Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 und Digitalisierung verändern die Arbeitsbedingungen in Fabrikhallen, Büros, Krankenhäusern und in nahezu allen Bereichen des Lebens. Die neuen digitalen Industrien bringen Taxiunternehmen ganz ohne Taxis hervor. Finanzjongleure kaufen und verkaufen im Bruchteil von Sekunden Aktien und machen Riesengewinne. Individuell auf die Füße eines Menschen angepasste Schuhe, die zum aktuellen Outfit passen, werden innerhalb von zwei Tagen hier in Deutschland vollautomatisch gefertigt und geliefert.
Doch was bedeutet dies für die Arbeit hier und für die Arbeit der Menschen in Kambodscha, Bangladesch und Vietnam, die bislang unsere Schuhe nähten? Durch den Einsatz der IT-Technik sieht die International Labor Organisation (ILO) eine akute Gefahr für Millionen Arbeitsplätze in Süd-Ostasien. Wem gehört und wem nutzen also die neuen Techniken? Den global agierenden Unternehmen oder denjenigen, die von ihrer Kopf- oder Muskelarbeit leben?
In seinem Vortrag zeigt Stefan Kühner aus Karlsruhe, was künstliche Intelligenz und Digitalisierung ist, wer diese Techniken vorantreibt und wie sie sich hier und in den armen Ländern des Südens auswirken. Im Mittelpunkt der Diskussion steht dann die Frage der Gestaltungsperspektiven für die Gewerkschaften und Organisationen der Zivilgesellschaft.
Der Referent, Stefan Kühner ist Informatiker und hat 30 Jahre in der Softwareindustrie zum Thema Einsatz von IT im Maschinen- und Anlagenbau gearbeitet. Er ist aktiver Gewerkschafter und stellvertretender Vorsitzender der Freundschaftsgesellschaft Vietnam.